Das degewo Klimahaus
An der Ecke Salvador-Allende-/Pablo-Neruda-Strasse in Berlin Treptow-Köpenick baut die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft degewo ein experimentelles Klimahaus mit 112 Wohnungen und einer Gewerbeeinheit. Der achtgeschossige Neubau entsteht in Holzhybridbauweise und verfügt über ein offenes Erdgeschoss, das zum großen Teil mit Stellplätzen für 37 PKW, 3 Motorräder und 140 Fahrräder dient. Die Fertigstellung ist für Juni 2025 geplant.Das Klimahaus ist ein Pilotprojekt, um Standards im geförderten Wohnungsbau und Prozesse für den Bau von klimafreundlichen Gebäuden in Berlin besser auszuloten.
Energetisch effiziente Gebäudehülle und nachhaltige Baumaterialien
Der Neubau wird in Holzhybridbauweise mit einem hohen Anteil an Holz in der tragenden Konstruktion und der Gebäudehülle errichtet. Dadurch verbessert sich die CO2-Bilanz des Gebäudes deutlich. Der Neubau erfüllt die Anforderungen an den Standard Effizienzhaus 40 NH.In einer Lebenszyklusbetrachtung von 50 Jahren emittiert das Gebäude weniger als 24 kg CO2/m² und wird mit einem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG-Plus) des Bundes in Kombination mit einem Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau (NaWoh) ausgezeichnet werden. Der hohe Grad an Vorfertigung ermöglicht eine deutlich verkürzte Bauzeit.
CO2-Einsparung durch grüne Energieversorgung
Die Art der Energieerzeugung hat den größten Einfluss auf die CO2-Bilanz eines Gebäudes. Die bestehenden Wärmenetze der Versorgungsunternehmen sind gegenwärtig noch nicht ausreichend grün. Um mit dem Klimahaus ein Gebäude mit geringer CO2-Emission zu errichten, nutzt das Gebäude deswegen die Möglichkeit, selbst grüne Energie zu erzeugen und zu nutzen. Dazu dienen die Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Klimahauses. Diese erzeugen grünen Strom, der für das Betreiben der Wärmepumpen sowie für Haus- und Mieterstrom genutzt wird. Mit der Wärmepumpe wird die Raum- und Trinkwassererwärme erzeugt. Nur wenn es sehr kalt ist, wird die Spitzenlast mit der noch oft mit fossilen Brennstoffen hergestellten Fernwärme abgesichert.
Gesundes Mikroklima, Biodiversität und kluges Regenwassermanagement
Das Dach des Klimahauses wird trotz der Photovoltaikanlagen und der Wärmepumpen extensiv begrünt werden. Das umlaufende Vordach im 1. Obergeschoss wird sogar intensiv begrünt. Hier entstehen Terrassen für die Mieterinnen und Mieter, die auch Insekten und Vögel als Lebensräume benutzen können. Das Vordach verschattet außerdem die Gewerbeeinheit im Erdgeschoss und sorgt damit für eine Kühlung im Sommer, ohne dass Klimatechnik zum Einsatz kommen müsste. Eine Fassadenbegrünung sorgt für zusätzliche Verschattung und schafft weitere Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
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