Daylight on the Skin
Paula Longato, M.A. - BURO HAPPOLD GMBH
Tageslicht ist eine reichlich vorhandene Lichtquelle, die tagsüber für jeden verfügbar ist: Das städtische Umfeld bestimmt, wie viel Tageslicht Gebäude erhalten - oder nicht - in Bezug auf die Menge des Tageslichts und den Zeitpunkt während des Tages. Die Verdichtung der Städte, wie wir sie heute erleben, trägt nicht zu einer besseren Verteilung und Zugänglichkeit des Tageslichts bei, sondern wirkt eher in die umgekehrte Richtung. Im Großen und Ganzen kann man den Zugang zum Tageslicht als "Blick in den Himmel" bezeichnen: Je mehr wir den Himmel aus der Innenperspektive "sehen", desto mehr Tageslicht werden wir wahrscheinlich auch im Inneren erhalten.
Welche Rolle spielen die Materialien im städtischen Umfeld und in den Innenräumen, wenn wir über Tageslicht sprechen? Es ist äußerst wichtig, die Materialien von Fassaden und Innenräumen nicht nur unter ästhetischen Aspekten zu betrachten, sondern auch unter dem Blickwinkel von Tageslicht und Beleuchtung. Materialien reflektieren Tageslicht - direktes Sonnenlicht und diffuses Himmelslicht - sowie elektrisches Licht, manchmal in einer Weise, die in der Entwurfsphase nicht berücksichtigt wurde.
Ausgehend vom verfügbaren Tageslicht im Freien und einer bestimmten Gebäudegeometrie definieren wir, welches Tageslicht in die Innenräume gelangt. Materialien sind jedoch einer der wenigen Schritte, die man ergreifen kann, um das Nutzererlebnis im Inneren eines Gebäudes weiter zu verbessern. Von der Verglasung der Fenster über die Decke und den Boden bis hin zu den Möbeln - alle Dinge, die einen Raum bewohnen und definieren, spielen eine Rolle bei der Verteilung des Tageslichts. Dieser Vortrag befasst sich mit aktuellen Trends bei Fassadenmaterialien und der Innenraumgestaltung, die einen Einfluss auf die Tageslichtverfügbarkeit und das Nutzererlebnis sowohl in der städtischen Umgebung als auch in Innenräumen haben.
Paula Longato hat ihre Studium in Architektur und Stadtplanung in Sao Paulo, Brasilien in 2002 abgeschlossen und in 2008 ihre Master-Abschluss in Architectural Lighting Design in Wismar, Deutschland gemacht.
In den letzten 15 Jahren arbeitete sie an einer Vielzahl unterschiedlicher, in Deutschland, Großbritannien und den USA mit verschiedenen Lichtdesignpreisen ausgezeichneten Lichtplanungs-Projekten mit. Ihre Entwürfe berücksichtigen stets Architektur, Ort, Umgebung, kulturellen Hintergrund, Funktion und nicht zuletzt die Bedürfnisse der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer. Leidenschaftlich strebt sie nach nahtloser Integration von Tageslicht- und Kunstlichtsystemen in die zu gestaltenden Architektur und berücksichtigt bei ihren Projekten insbesondere Nachhaltigkeitsaspekte und Zukunftssicherheit. Seit März 2019 leitet Paula Longato das Beleuchtungsteam in der Region Europa im Planungsbüro Buro Happold. Seit Januar 2022 ist sie Mitglied im Vorstand der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft e. V. (LiTG).
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