Leicht & Licht in Lichtenberg
Peter Haimerl - PETER HAIMERL ARCHITEKTUR
Ein neuer Konzertsaal unter der Erde bewahrt das Haus Marteau und den dazugehörigen Park, das Haus Marteau in Lichtenberg, eine dreigeschossige Villa aus dem frühen 20. Jahrhundert, beeindruckt durch seinen einzigartigen Baukörper und seine markante Silhouette: Die Formensprache des Neubaus greift formal die Bergbauvergangenheit von Oberfranken auf und transformiert die hier ehemals abgebauten Stoffe, die oft in kristallinen Formen vorkamen, ins Architektonische.
Die Konzeption des komplett unterirdischen Saales betont die Tradition des Ortes und bereichert diesen gleichzeitig um eine zeitgenössische, dynamisch-skulpturale Position. Ein schmaler, abfallender Verbindungsgang verbindet beide Gebäudeteile, führt stollenartig hinab und bereitet die Gehenden durch eine intensive räumliche Erfahrung auf den neuen Konzertsaal vor: Der Entwurfsgedanke geht von zwei einander gegenüberliegenden Bergexplosionen aus, die ihre architektonische Ausführung in großen Granitsplittern finden. Das Innere des Neuen Saales ist durch 33 große expressive Granitsplitter geprägt, die wie eine erstarrte Explosion um eine zentrale Bühne herum an Wänden und Decke angebracht sind. Dafür wurden dünne Granitplatten auf einem Stahlunterbau angebracht - die größten Elemente sind bis zu 13 Meter lang und fast neun Tonnen schwer. Die splitterartigen, tetraederförmigen Granitelemente definieren die räumliche Wirkung, erscheinen körperhaft und bewegt und sind so angeordnet, dass sie die Akustik des neuen Saales modellieren. Der Neue Saal ist charakterisiert durch eine zentrale Konzertbühne, die von zwei dialogisch angeordneten Tribünen flankiert wird. Über diesen beiden ansteigenden Raumelementen erstrecken sich skulptural ausdruckstark die raumprägenden Körper aus Granit. In ihrer dynamischen und expressiven Gerichtetheit dynamisieren sie den Raum um die Bühne herum und erhellen diesen gleichzeitig magisch durch die Hinterleuchtung der Splitter. Gleichzeitig beleuchten schwebende kristalline Lichtkörper den Bühnenraum. Der Saal bietet 88 feste Sitzplätze.
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